Gedanken zum 1. Advent
„Es geht nicht darum, Grenzen zu verschieben, sondern ihnen den trennenden Charakter für die Menschen zu nehmen.“ (Richard von Weizsäcker)
Für viele von uns steht der Advent für eine Zeit voller Wärme, Besinnlichkeit, Ruhe, auf Weihnachten vorbereiten, das Jahr ausklingen lassen, Revue passieren… Er kann aber auch stressig und hektisch werden, man hetzt von Termin zu Termin, von Geschenk zu Geschenk und dennoch hat man kurz vor Weihnachten meist das Gefühl, nicht geschafft zu haben. Alles fühlt sich wie in einem Hamsterrad an – war es nicht gerade noch Sommer? Wir warten so lange auf diese Zeit und dann rast sie plötzlich an uns vorbei.
In einer Zeit wie dieser – einer weltweit umspannenden, gefährlichen Pandemie, die vielen Millionen Menschen das Leben gekostet hat, Leid und Elend gebracht hat und wir unter vielen Einschränkungen leiden, steht der Advent vielleicht auch für die Chance, sinnlich zusammen zu rücken, wenn wir es im realen Leben nicht dürfen. Soziale Distanz schafft vor allem auch Distanz zwischen Menschen. Sogar innerhalb von Familien. Die Pandemie spaltet unsere Gemüter, zehrt an unseren Nerven und bringt die Gesundheitssysteme weltweit und die Berufsgruppen, die um unseren Schutz oder unsere tägliche Versorgung bemüht sind, an ihre Grenzen.
So brenzlig die Lage auch sein mag, möge der Advent ein kleiner Vorbote sein für eine hoffentlich trotz allem besinnliche Zeit. Vielleicht ohne Weihnachtsmärkte, dafür aber mit selbst gebackenen Plätzchen. Vielleicht ohne Umarmungen, aber dafür kleinen Aufmerksamkeiten für Nachbarn und Menschen, die Hilfe benötigen. Vielleicht ohne Urlaubsreise unter Palmen, dafür aber mit guten Taten für Menschen, die es nicht so gut haben (zum Beispiel einer Spende an eines unserer Projekte auf www.hundertprozent.de :-)) Jeder Mensch ist gleich viel wert und wir sitzen im selben Boot. Wie schön wäre es, wenn wir lernen könnten, die Grenzen zwischen uns zu überwinden. Dazu gehört allerdings auch, sie überwinden zu wollen. Und natürlich auch, auf einander zuzugehen. Egal ob innerhalb einer Gesellschaft oder über Länder und Kontinente hinweg. Nicht in jeder Religion wird Weihnachten gefeiert, aber diese besondere Zeit vor Weihnachten, der Advent, hat vielleicht die Gabe, uns an das zu erinnern, was wir gemeinsam haben und wieviel wir schaffen können, wenn wir daran glauben.In diesem Sinne wünschen wir euch allen einen wunderbaren 1. Advent. Passt auf euch auf und bleibt gesund.
Eure Ehrenamtler von Hundertprozent e.V.